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zhigangkeji, SpeedPAK

 

›Paket‹ eines unbekannten Absenders, 15 x 9 x 0,2 cm – die Mindestgröße für DHL-Pakete ist 15 x 11 x 1 cm!

Am 2. Mai 2024 sollte ein Paket mit BRITA 12er-Pack MAXTRA PRO Multifunktionskartuschen ankommen. In der Sendungsverfolgung steht »Zugestellt Do, 2. Mai«. Das Paket aber wurde nicht zugestellt. Dafür lag am gleichen Tag eine Sendung ohne Absender im Briefkasten, die als DHL PAKET gekennzeichnet und auch von der Deutschen Post ausgeliefert worden war. Diese Sendung in dünner schwarzer Folie allerdings genügt den Mindestanforderungen (15 x 11 x 1 cm) nicht. Sie hält gerade einmal die Mindestmaße für eine Postkarte bzw. einen Standardbrief ein (14 x 9 cm). Die ursprünglichen Strichcodes sind mit anderen überklebt: Deutsche Post DHL / Identifier in PZ 17 dupliziert / (00) 3-4043432-240153890. Was soll DHL machen, wenn kein Absender angegeben ist, sondern nur ein Straßenname, eine Postleitzahl und ein Ort? Und die Gewerbeaufsicht?

Die putzige Karte im Format 11 x 8 cm, die in dem ›Paket‹ war, lädt zwar ein, dass man sich an den Lieferanten wenden soll, wenn die Sendung nicht angekommen ist: Dear Customer: Thank you for choosing to shop at our eBay store… If you have received this card and have not received your item, please contact us immediately via email. Aber auf der Karte steht weder, von wem sie ist, wen man kontaktieren soll, noch eine eMail-Adresse. Auch keine Telefonnummer. Auf der Rückseite ist eine Fantasie-Skyline an einem Fluss bei Nacht zu sehen mit dem Text Thank you | Best wishes to you.

Natürlich haben auch andere die gleichen schlechten Erfahrungen mit SpeedPAK gemacht – das habe ich aber erst jetzt gesehen. Ebay bietet zwar Käuferschutz an, verweist aber in solchen Fällen darauf, dass die Sendung als ausgeliefert dargestellt wird.

Nicht ausliefern kann dem/der Fahrer*in einen kleinen Nebenverdienst ermöglichen. Viel wichtiger aber ist vielleicht, dass die Produktfälschung nicht dingfest gemacht wird.

Brita weiß sicher davon. Denn offenbar werden nicht nur die Kartuschen kopiert, sondern das ganze Produkt. Das Unternehmen hat nicht nur Ärger mit ausländischen Fälschungen ihrer Trinkwasserfilter-Produkte in Deutschland und Europa – besonders die Geschäfte in China sind von Fälschungen betroffen (Welt, 21.02.2023: Der aussichtslose Kampf kleiner Firmen gegen chinesische Fälscher). Irgendwie müssen die gefälschten Kartuschen ja in Deutschland angekommen sein, unerkannt. Aber, wer soll das alles kontrollieren?

SpeedPAK stellt sich als »der integrierte Versandservice von eBay« dar. Die Telefonnummer hat die Vorwahl 86, Volksrepublik China, die Internetadresse endet auf .cn– eBay fulfilment by Orange Connex.  Will man etwas von SpeedPAK zur Sendung wissen, wird man auf eine Seite weitergeleitet, wo man mit Pia Chatbot, Assistentin des Experten, kommunizieren kann. Wenn es dann aber inhaltlich werden soll, verweist der Chatbot auf eine kostenpflichtige Seite: justanswer.de.

Wer betrügt oder sich versteckt, ist nicht zu erkennen, zhigangkeji oder SpeedPAK – oder beide. Auf eine Antwort von zhigangkeji, SpeedPAK/Orange Connex oder eBay muss ich wohl bis zum Sanktnimmerleinstag warten …

Es geht weiter. Ich bekomme nun Phishing SMS mit Hinweisen auf nicht weiter bezeichnete Sendungen, zu denen angeblich Telefonnummern oder Adressen fehlen. Absender sind etwa bellerzhang mit Provideradressen wie hotmail.com, die mit Websites verknüpft sind, die »dhl« und »post« enthalten. In Safari lösen diese URLs sofort eine Betrugswarnung aus. Mal sehen , was der Kundenservice von DHL zu dem (ich bin versucht zu schreiben: angeblichen) »DHL Paket« sagt.